«Frauen-Power» wäre eine Untertreibung in Anbetracht dieses neuen femininen Balkanquartetts. Jelena Popržan aus Serbien, Ljubinka Jokić aus Bosnien, Maria Petrova aus Bulgarien und Lina Neuner aus Wien: vier Stimmen, fünfzehn Saiten, zwei Bögen plus Percussion und Drums. Witzig, spritzig, schräg und groovy! Jung, feminin und frech! Mitreißende Folk-Songs aus Bulgarien, Serbien, Bosnien und Mazedonien in innovativen Arrangements, smarte Eigenkompositionen der Bandmitglieder und Lieder von Ewan MacColl, Bertolt Brecht, Georg Kreisler sowie ein Lied über ungastliche Wiener und ihre ausländischen Gäste in experimentellem Fiktiv-Wienerisch.

Obwohl die Musikerinnen ihre Wurzeln in Südosteuropa haben (außer «Gastarbajterka» aus Kloster Neuburg Lina Neuner) und ein Teil ihres Repertoires sich dazu bekennt, weist das Quartett sowohl in seinem Repertoire als auch in seinem künstlerischen Ausdruck weit darüber hinaus. Nach allen Richtungen offen zeigt es sich, Jazz, Rock, kritisches Lied ... in, Serbokroatisch, Bulgarisch, Englisch und «Weanarisch» ... Madame Baheux bringen etwas Neues auf die Bühne, das mitreißt, verführt, zum Lachen reizt, in Hirn, Herz und Beine geht ...



Jelena Popržan

(Viola, Gesang)

 

 

Allroundkünstlerin aus der Vojvodina mit außergewöhnlichem Stimmvermögen, Charisma, komödiantischem Talent und Experimentierfreude. Hat an der Musikuni Graz studiert, zunächst durch Projekte mit Alegre Corrêa und Mathias Rüegg auf sich aufmerksam gemacht, dann mit ihrem Duo Catch-Pop String-Strong (mit Rina Kacinari) und dem persisch-serbischen Trio Sormeh neuen Wind in die World-Music-Szene gebracht. Bringt zudem klassische Erfahrung, die Möglichkeiten elektronischer Loops, kritisches Engagement sowie viel Schmäh in die Band.

 Ljubinka Jokić

(Gesang, Gitarre, E-Gitarre)

 

 

Der spielerfahrenen Bosnierin verdankt sich der hemmungslose Rock ’n’ Roll-Spirit der Band. Und einige ihrer ausgefuchstesten Kompositionen. Legendär waren ihre Sessions mit Otto Lechner und Konsorten in ihrem Pomali-Grill am Gaußplatz, ebenso wie die energiegeladenen Performances mit ihrer YOK!-Band. Unübliche Melodiösität des Gitarrenspiels, die nichts an Groove verschenkt, und ein expressiver Soul in der Stimme, in dem der Jugorock der 80er-Jahre, bosnische Sevdalinka und russischer wie balkanischer Roma-Melos nachhallen.

 


Lina Neuner

(Kontrabass)

 

Nach allen Richtungen hin neugierige Meisterbassistin und solider Backbone des Quartetts. Nach ihrem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst gefragte Instrumentalistin der Wiener Szene (Tini Trampler und die Dreckige Combo, Pom Pom Pommegranate, Christina Zurbrügg u. a.), mit großer Empathie für balkanische und orientalische Melodik (wie bei der österreichisch-türkisch-kurdischen Band Roja). Steuert dem Quartett eine seiner jazzigsten und komplexesten Kompositionen bei.

Maria Petrova

(Drums, Percussion)

 

Seit über einem Jahrzehnt rhythmischer Puls und jugendliche Auffrischungsimpfung der Wiener Tschuschenkapelle und darüber hinaus äußerst gefragte Drummerin und Percussionistin der Wiener Szenen (Rondo Vienna, Katrin Weber, Steve Nick, Celia Mara, Wladigeroff Brothers, Susana la Gitana Rubia, Hans Salomon, Marianne Mendt, Loukia Agapiou u. a.), deren Fertigkeit, wie ihr Kollegen attestieren, auch in jedem Blindtest Bewunderung fände. Wie Lina Neuner Absolventin der Universität für Musik und darstellende Kunst. Entfaltet beim Quartett ihr gesamtes rhythmisches Œuvre an Drums, Darbuka, Cajón und der riesigen balkanischen Rahmentrommel Tupan.